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MUSIK von VoltaireOnline.eu

Barbara von Astrid Sigglow

Ein unglückliche Kindheit
Die Sängerin und Komponistin Barbara wird als Monique Andrée Serf am 9. Juni 1930 als zweites von vier Kindern einer jüdischen Familie in Paris geboren. Der Vater, ein Elsässer, und die aus Odessa stammende Mutter müssen wie zahlreiche jüdische Familien mit ihren Kindern im besetzten Frankreich flüchten. Ihre Kinder und sie selbst laufen Gefahr, von den Kollaborateuren des Vichy-Regimes denunziert, von der deutschen Gestapo oder kollaborierenden französischen Polizisten verhaftet zu werden. Die Deportation und der Tod in den Gaskammern drohen diese Familien. Diese Bedrohung, das Leiden, das unstete Leben ihrer Kindheit prägen die Persönlichkeit der Sängerin. Dieser dunkle Abschnitt der Geschichte kehrt symbolisch in den schwarzen Bühnenkleidern der Sängerin wieder, die so ihren Namen "La Dame en noir" erhielt. In ihren posthum erschienenen Memoiren spricht sie über ihre Einsamkeit und Narben des sexuellen Missbrauchs durch den Vater. Die Musik bot ihr die Möglichkeit, aus diesem bedrückenden Lebensabschnitt auszubrechen. Den Weg dorthin verdankt sie allerdings einem folgenreichen Zufall: Bei der Befreiung Frankreichs wohnt die Familie in der Pension Le Vésinet (Département Yvelines). Dort hört sie die Nachbarin, eine Musiklehrerin, singen und fördert Barbaras Talent von nun an durch Gesangs- und Klavierunterricht.

Ein Leben in der Welt der Musik
1947 schreibt sich die junge Barbara als Studentin an der École supérieure de musique ein und widmet fortan ihr Leben der Bühne. Sie erhält eine klassische Gesangsausbildung und beginnt ihre musikalische Karriere mit kleineren Auftritten, bei denen sie bekannte Chansons nachsingt. 1957 veröffentlicht sie ihre erste Single, doch erst mit ihrem Album „Barbara chante Barbara“ (gedruckt durch die Akademie Charles-Cros) gelingt ihr 1965 der Durchbruch. Aus Geldnot verdient sie sich nebenbei als Mannequin und lebt ihre andere Leidenschaft, das Theater. Ihre Neigung zum Schauspiel lässt sie auch an mehreren Filmen mitwirken, unter anderem steht sie mit Jacques Brel 1970 in seinem Film "Franz" vor der Kamera. Obwohl ihr schauspielerisches Talent anerkannt wird, bleibt ihr ein wirklicher Erfolg als Schauspielerin versagt. In den Pariser Jahren lernt sie die großen Namen des französischen Chansons kennen: Jacques Brel, Georges Brassens, Edith Piaf, Boris Vian. Auch Barbara reiht sich dort ein durch ihr musikalisches Können und wird Teil der Musiker, die den französischen Chanson verkörpern.

Barbara - eine außergewöhnliche europäische Künstlerin -
Die Europäerin Barbara hat in den fünfziger Jahren Brüssel gelebt und beweist nun durch ihr Engagement, dass interkulturelle Kontakte sehr konkret sein können. Als Barbara 1963 zu einem Gastspiel in das Göttinger Theater eingeladen wird, entsteht eine persönliche und einfühlsame Verständigung durch ihre Musik. Obwohl in sie zu denen gehört, die unter direkt unter dem Nationalsozialismus auf deutscher und auf französischer Seite gelitten haben, zeigt sie durch ihre Musik ihr Engagement für Europa und die deutsch-französischen Beziehungen.
1967 veröffentlicht sie gar ein Album mit deutschen Versionen ihrer Lieder. Göttingen wird dank seiner musikalischen Botschafterin zu einer der bekanntesten deutschen Städte in Frankreich, auch wenn das Album keinen kommerziellen Erfolg einbringt. Barbara bereist in diesen Jahren die Welt, sie gibt Konzerte in der ganzen Welt: Europa, in Israel, USA, Japan... 1982 erhält sie vom damaligen französischen Kulturminister Jack Lang den französischen Grand Prix National de la Chanson.

Das soziale Engagement einer zerbrechlichen Frau
Durch ihre Musik und ihre Sensibilität hat die „Dame en noir“ mutwillig und motiviert durch ihre eigene Geschichte zu der Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich beigetragen. Sie gehört zu den Pionieren der deutsch-französischen Beziehungen, der Konstruktion Europas.
Zwischen Großspektakel im Olympia-Stadion von Paris und auf anderen Bühnen hat Barbara es verstanden, gegen die Probleme der modernen Welt und gegen Aids zu mobilisieren. Die Künstlerin und der Mensch Barbara leben beide von der Gratwanderung zwischen Zerbrechlichkeit und Stärke, Isolation und öffentlichem Engagement. 1996 nimmt Barbara ihr letztes Album auf: „Barbara 96“. Sie leidet unter einer ernsten Erkrankung der Atemwege, trotz Notaufnahme stirbt sie am 24. November 1997 in Neuilly-sur-Seine. Die Einwohner von Percy sur Marne, wo sie lange Zeit wohnte, erinnern sich an ihre Großzügigkeit, denn Barbara vergaß nie, den Kindern Weihnachtsgeschenke zu machen. Sie war immer erreichbar für Bedürftige und hinterlässt eine große Lücke. Da sie sich nicht um materielle Fragen kümmerte, werden ihr Haus und ihr Besitz am 30. Juni 2000 versteigert. Bewunderer wollen ihre Hinterlassenschaften kaufen, um ein Museum zu errichten. Zurück bleibt die Erinnerung an eine außergewöhnliche, talentierte Künstlerin.
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Diskographie
• Barbara chante Barbara (1965)
• Barbara singt Barbara (1967)
• Ma plus belle histoire d'amour (1967)
• Le Soleil noir (1968)
• Madame (1970)
• L'Aigle noir (1970)
• La Fleur d'amour (1972)
• Amours incestueuses (1972)
• La Louve (1973)
• Seule (1981)
• Barbara (1996)

Hier der Text von "l'aigle noir" und "Nantes", einem ihrer bekanntesten Chansons.
L'aigle noir
Un beau jour, ou peut-être une nuit,
Près d'un lac, je m'étais endormie,
Quand soudain, semblant crever le ciel,
Et venant de nulle part,
Surgit un aigle noir

Lentement, les ailes déployées,
Lentement, je le vis tournoyer,
Près de moi, dans un bruissement d'ailes,
Comme tombé du ciel,
L'oiseau vint de poser,

Il avait, les yeux couleur rubis,
Et des plumes, couleur de la nuit,
A son front, brillant de mille feux,
L'oiseau roi couronné,
Portait un diamond bleu,

De son bec, il a touché ma joue,
Dans ma main, il a glissé son cou,
C'est alors que je l'ai reconnu,
Surgissant du passé,
Il m'était revenu,

Dis l'oiseau, ô dis, emmène-moi,
Retournons au pays d'autrefois,
Comme avant, dans mes rêves d'enfant,
Pour cueillir, en tremblant,
Des étoiles, des étoiles,

Comme avant, dans mes rêves d'enfant,
Comme avant, sur un nuage blanc,
Comme avant, allumer le soleil,
Etre faiseur de pluie,
Et faire des merveilles,

L'aigle noir, dans un bruissement d'ailes,
Prit son vol, pour regagner le ciel,

Un beau jour, ou peut-être une nuit,
Près d'un lac, je m'étais endormie,
Quand soudain, semblant crever le ciel,
Et venant de nulle part,
Il surgit, l'aigle noir,

Un beau jour, une nuit,
Près d'un lac, endormie,
Quand soudain,
Il venait de nulle part,
Il surgit, l'aigle noir,

Un beau jour, une nuit,
Près d'un lac, endormie,
Quand soudain,
Il venait de nulle part,
Surgit un aigle noir...


Nantes
Il pleut sur Nantes
Donne-moi la main
Le ciel de Nantes
Rend mon cœur chagrin


Un matin comme celui-là
Il y a juste un an déjà
La ville avait ce teint blafard
Lorsque je sortis de la gare
Nantes m'était encore inconnue
Je n'y étais jamais venue
Il avait fallu ce message
Pour que je fasse le voyage:


"Madame soyez au rendez-vous
Vingt-cinq rue de la Grange-au-Loup
Faites vite, il y a peu d'espoir
Il a demandé à vous voir."


A l'heure de sa dernière heure
Après bien des années d'errance
Il me revenait en plein cœur
Son cri déchirait le silence
Depuis qu'il s'en était allé
Longtemps je l'avais espéré
Ce vagabond, ce disparu
Voilà qu'il m'était revenu


Vingt-cinq rue de la Grange-au-Loup
Je m'en souviens du rendez-vous
Et j'ai gravé dans ma mémoire
Cette chambre au fond d'un couloir


Assis près d'une cheminée
J'ai vu quatre hommes se lever
La lumière était froide et blanche
Ils portaient l'habit du dimanche
Je n'ai pas posé de questions
A ces étranges compagnons
J'ai rien dit, mais à leurs regards
J'ai compris qu'il était trop tard


Pourtant j'étais au rendez-vous
Vingt-cinq rue de la Grange-au-Loup
Mais il ne m'a jamais revue
Il avait déjà disparu


Voilà, tu la connais l'histoire
Il était revenu un soir
Et ce fut son dernier voyage
Et ce fut son dernier rivage
Il voulait avant de mourir
Se réchauffer à mon sourire
Mais il mourut à la nuit même
Sans un adieu, sans un "je t'aime"


Au chemin qui longe la mer
Couché dans le jardin des pierres
Je veux que tranquille il repose
Je l'ai couché dessous les roses
Mon père, mon père


Il pleut sur Nantes
Et je me souviens
Le ciel de Nantes
Rend mon cœur chagrin

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