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MUSIK von VoltaireOnline.eu
MATHIEU CHEDID von Astrid Sigglow Früh übt sich Mathieu Chedid wird am 21. Dezember 1971 als Sohn ägyptischer Einwanderer in einem Pariser Vorort in eine wahre Künstlerfamilie hinein geboren. Sein Vater Louis Chedid gelangte mit Hits wie "T'as beau pas être beau" als Sänger zu nationalem Ruhm und ist auch heute noch fester Bestandteil der französischen Künstlerszene. Auch seine Großmutter Andrée Chedid fand ihre Berufung in den schönen Künsten und machte sich einen Namen als Schriftstellerin und Dichterin. Schon früh macht der kleine Mathieu auf sich aufmerksam und begeistert seine Zuhörer, wenn er die Lieder seines Vaters voller Inbrunst mitsingt. Dabei soll es aber nicht bleiben. Der Vater holt seinen talentierten Sohn auf die Bühne und lässt ihn im Backgroundchor seine Stücke begleiten. Somit ist der Weg für seine professionelle Karierre geebnet. Mathieu tritt mit verschiedenen Bands, unter anderem mit Julien Voulzy und Pierre Souchon, auf. Außerdem spielt er als Studiomusiker Gitarre und auch bei verschiedenen Tourneen bekannter Künstler ist er als Gitarist und Backgroundsänger mit von der Partie. Dabei kann er nicht nur durch seine bemerkenswerten Gitarrenkünste überzeugen, sondern auch durch seine markante Stimme, die ihn vom Mainstream unterscheidet. In seinem Soloprojekt, das er 1997 startet, hört man seine Bewunderung für den großen Jimi Hendrix deutlich heraus. Mit seinem ersten Album "Le Baptême" gelingt ihm nun sein erster großartiger Erfolg. Eine neue Identität Mit „Le Baptême“ hebt er seine neue Identität buchstäblich aus der "Taufe". Ab sofort nennt er sich einfach nur noch "M". Sein Pseudonym entwickelt sich in der Folge auch zu seinem Markenzeichen. Seine auffallende Frisur in Form eines Ms und auch seine extravagante Kleidung machen ihn zu einer schillernden Erscheinung der französischen Popmusik. Aber er will nicht nur durch sein nonkonformistisches Aussehen auffallen. Auch seine Live-Konzerte sind ein wahres Ereignis und machen ihn beim Publikum besonders beliebt. Mit seiner neugeschaffenen Identität versucht Mathieu seine Künstleridentität von der Privatperson zu lösen, um "M" als Kunstprojekt berühmt zu machen. Auch in seiner Musik ist er sehr erfinderisch und will sich nicht nur auf einen Musikstil festnageln lassen, sondern versucht durch das Einreißen alter Grenzen zwischen den verschiedenen Genres etwas Neues zu kreieren. Rock-Pop, Folk und Elektro verbindet er gekonnt zu seinem ganz eigenen Stil und das gefällt. Mit dem Song "Machistator" gelingt ihm dann schließlich der große Durchbruch. In der Folge arbeitet er mit bekannten Stars wie zum Beispiel Vanessa Paradies zusammen. 1999 bringt er sein neues Album "je dis aime" heraus- wieder ein Spiel mit dem Laut "M". Inzwischen etwas gereifter, gelingt ihm mit seinem zweiten Album nun auch der Schritt in die große Öffentlichkeit. Seine ausgekoppelten Singles wie "je dis aime", "le complexe des cornflakes" oder "mama sam" haben eine eingängige Melodieführung und werden im französischen Radio praktisch in der Dauerschleife gespielt. Der Erfolg, das Pesudonym und seine Inszenierung Auf „Je dis aime“ folgen weitere erfolgreiche Alben,sodass „M“ mittlerweile einer der wichtigsten französischen Künstler der Gegenwart ist. Sein fulminanten Live - Konzerte tragen zu diesem Erfolg bei. So verwundert es auh nicht, wenn Michel Chedid eine Live-DVD als Mitschnitt veröffentlicht. Er hat die wichtigen Stationen eines französischen Musikers schon erlebt: Auf der sagenumwobenen Bühne von „Olympia“ hat er gespielt und er füllt dreimal hintereinander das Stadion von Bercy, was für einen so jungen Künstler in Frankreich recht selten ist. Seine Bühnendekorationen sind immer voller selten gesehener Gegenstände und leuchten vor lauter bunter Farbkombinationen. Auch auf der Bühne beweist der Künstler sein Können und schreckt nicht vor anspruchsvollen Improvisationen zurück. Überall taucht sein "M" auf, er hat diesen Buchstaben zu seinem Emblem gemacht und vielleicht auch durch dieses Spiel viele Fans gewonnen. Auf jeden Fall ist er mittlerweile erfolgreicher als sein Vater und musikalisch aus dessen Fußstapfen getreten. Vielleicht wird ja sein Kind auch wieder Musiker ? Ein sympathischer Multiinstrumentalist In der Zwischenzeit ist „M“ aus der französischen Musikszene gar nicht mehr wegzudenken. In den letzten Jahren gewinnt der Sänger Preise und Auszeichnungen, so auch für seinen Soundtrack zu dem Film „Ne le dis à personne“, für den er den César 2007 erhält. Das Talent zum Musiker und Komponisten wurde ihm in die Wiege gelegt und im Laufe der Jahre hat er nach seinen Kooperationen mit anderen Musikern mit seinen abwechslungsreichen Alben und seinem ausgefallenen Musikstil überzeugt. Sein eLieder spielen auch allzu oft mit seinen musikalischen Wurzeln, die schließlich auch in arabisch-agyptischer Musik liegen. So hat Mathieu von Kindesbeinen an das französische Publikum für sich gewonnen und bleibt einer seiner Lieblinge. Sein Erfolg rührt sicherlich auch daher, dass seine Texte voller Selbstironie sind und die richtige Balance aus intelligentem Inhalt und tanzbarer Leichtigkeit wahren. „M“ ist ein vielschichtiger und hoch talentierter Musiker, der es versteht, um sich herum eine geheimnisvolle Künstlerwelt aufzubauen und seine Fans zu verzücken.Wer weiß, ob "M" in Zukunft auch das europäische Publikum für sich entdecken wird ? Diskographie • Le Baptême (1997) • Je dis aime (1999) • Le Tour de -M- (en public, 2001) • Labo M (instrumental, 2003) • Qui de nous deux ? (2003) • -M- au Spectrum (en public, 2005) • En tête à tête (2005) • Ne le dis à personne : composition de la BO du film de Guillaume Canet (2006) Hier die Texte von "Je dis aime" und "La bonne étoile": Je dis aime |