Thomas DUTRONC par VoltaireOnline.eu

MUSIK von VoltaireOnline.eu

Thomas Dutronc von Antoinette Belin und Franziska Arnold

Wer ist Thomas Dutronc?

©Yann Orhan
Thomas Dutronc ist ein Newcomer des französischen Chanson. Sein erstes Soloalbum, Comme un Manouche sans guitare, (Wie ein Zigeuner ohne Gitarre), das im Oktober 2007 erschienen ist und kürzlich mit der goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde, hat großen Erfolg, genau wie seine Tournée durch Frankreich, die er im Juni 2008 begann. Aber wer ist Thomas Dutronc eigentlich? Man weiss schon von ihm, dass er Paris nicht mehr mag ("Il n'aime plus Paris") und dass er nichts wusste als er jung war ("Jeune, il ne savait rien"). Aber mehr? Als Sohn von Jacques Dutronc und Françoise Hardy, mit klaren Augen und einem französischen Charme ist er zunächst mal Gitarrist. Ein Jazzmusiker, genauer gesagt „Jazz manouche“ (Zigeunerjazz). Ein Aspekt, der auch auf seinem ersten Album noch zum Ausdruck kommt, auch wenn Thomas Dutronc sich nun auf die neue französische Szene konzentriert. Seine Lieder, ein Mix aus Jazz, Blues oder Bossa Nova begeistern ein großes Publikum.
Zwischen Jazz Manouche und Französischem Chanson

Obwohl er seit seiner frühesten Kindheit mit Künstlern in Kontakt kam, widmete sich Thomas Dutronc nicht sofort der Musik. Als gewissenhafter Schüler besteht er sein Abitur mit einer eins. Danach schreibt er sich für plastische Kunst ein, er interessiert sich unter anderem für Photographie. Er nimmt am Zulassungsverfahren für die FEMIS (Universität für Bild und Ton) teil, doch wird nicht angenommen. Erst relativ spät, in seinem 18. Lebensjahr, beginnt er mit Leidenschaft Gitarre zu spielen als er Django Reinhardt, einen berühmten französischen Gitarristen aus der ersten Hälfte des 20. Jh, entdeckt. Diese Entdeckung kommt für Dutronc geradezu einer Offenbarung gleich. Von nun an verliebt in den Jazz, bringt Thomas Dutronc an der Seite von Zigeunern, die auf dem Flohmarkt von St. Ouen musizieren, sein Können zur Perfektion. Kurz darauf lernt er Biréli Lagrène kennen, einen Gitarristen von internationaler Bedeutung. Mit ihm und der Gruppe "Gipsy Project" geht Dutronc für ein Jahr auf Tournée. Er spielt auch in verschiedenen Bars und Jazzclubs in Paris (New Morning, Sunset-Sunside). Bald arbeitet er gemeinsam mit seinem Vater an dem Album „Brèves Rencontres“ und mit Henri Salvador an dem Album „Mademoiselle“. Parallel spielt er in zwei Kinofilmen mit, in „Le derrière“ von Valérie Lemercier (1999) und in „Les confessions d'un dragueur“ von Alain Soral (2001). Er arbeitet mit seinem Freund M (Matthieu Chedid) am Soundtrack der Filme Toutes les filles sont folles (de Pascale Pouzadoux) und Les triplettes de Belleville (de Sylvain Chomet). Schließlich stellt er mit der Hilfe von M seine eigene Show zusammen: Thomas Dutronc et les Esprits Manouches. Er startet seine Tournée durch Frankreich mit drei anderen befreundeten Musikern: Jérôme Ciosi, Bertrand Papy et Stéphane Chandelier.
Un Parisien qui n'aime plus Paris!

©Yann Orhan
Im Oktober 2007, bringt Thomas Dutronc schließlich sein erstes Soloalbum heraus, Comme un Manouche sans guitare, in dem er seine Talente als Sänger enthüllt. Der Erfolg lässt nicht auf sich warten. Das Album, das französischen Chanson und Jazz Manouche vereint, erreicht zwei Monate nach seinem Erscheinen Gold. Einige Monate später, im März 2008, wird Thomas Dutronc bei den „Victoires de la musique“ in den Kategorien "Newcomer" und "Album des Jahres" nominiert. Was ist das Geheimnis seines Erfolgs? Zunächst einmal eine schöne Stimme, warm und geschmeidig. Dann unbeschwerte, mitreißende Melodien, auf die Thomas Dutronc von Musik, Liebe und dem Alltag singt. Persönliche Lieder, rührende, aber auch spöttische (Jeune, je ne savais rien, J'suis pas d'ici, Les Frites Bordel), die sich mit Instrumentalstücken abwechseln (Veish a no Drom, September Song, China Boy). In letzteren lässt Thomas Dutronc seiner Leidenschaft für den Jazz freien Lauf. Indem er den „Geist der Zigeuner“ mit dem französischen Chanson zusammenbringt, erscheint er fast wie ein Künstler mit zwei Gesichtern: der Musiker, der Gitarrist, zeigt sich als nonchalanter und überdrüssiger Pariser ("J'aime plus Paris /On court partout ça m'ennuie"). Diese Mischung findet Anklang...Thomas Dutronc hat sicherlich noch nicht aufgehört uns zu überraschen!

Jeune, je ne savais rien (Paroles et Musique : Thomas Dutronc)